Was sind Förderkreise?

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Warum gibt es Förderkreise (FK)?

Die sieben deutschen Förderkreise setzen sich für weltweite Solidarität und soziale Gerechtigkeit ein. Sie leisten entwicklungspolitische Bildungsarbeit und bieten die Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Lieber süß oder herzhaft? Die neuen, fairen Einkaufstipps von Oikocredit sind da!

Lieber süß oder herzhaft? Die neuen, fairen Einkaufstipps von Oikocredit sind da!

20. Juni 2023 - von Ute Stefanie Beier

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Warum sprechen wir bei Oikocredit eigentlich so oft von Schokolade und Kaffee? Ganz einfach: In vielen „guten Fällen“ stecken wir dahinter. In der neuen Ausgabe unserer Einkaufstipps stellen wir sie vor. Zwei Gemeinsamkeiten haben die süßen Tafeln und herzhaften Bohnen in der praktischen Übersicht. Erstens: Sie besitzen das Fairtrade-Siegel oder kommen von anerkannten Fairhandelsunternehmen oder anderen vertrauenswürdigen Firmen und Röstereien. Zweitens: Sie enthalten Rohstoffe von landwirtschaftlichen Unternehmen, die eine Finanzierung von Oikocredit erhalten haben. Eins vorweg: Es sind wirklich viele!

Deutschland – ein Land der Genießer*innen

Zunächst ein kleiner Blick auf das Hintergrundgeschehen. Kaffee ist mit Abstand das beliebteste Getränk in Deutschland. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei 169 Litern pro Jahr. Ebenfalls geliebt wird hierzulande Schokolade. Rund 6 Kilogramm Schokoladenwaren genießen die Deutschen pro Jahr. In Europa ist das ein Spitzenwert, nur die Schweiz weist ähnlich hohe Zahlen auf. Wenn ich, die Autorin dieses Artikels, auf meinen Konsum schaue, kommt das gut hin: einen halben Liter Kaffee pro Tag, fünf Tafeln Schokolade im Monat. Beide Genussmittel haben allerdings eine bittere Kehrseite und zwar dann, wenn wir auf den Anbau im Globalen Süden schauen. Viele Kleinbauernfamilien sind von einem existenzsichernden Einkommen weit entfernt und leben oft deutlich unter der von der Weltbank definierten Armutsgrenze. Zudem arbeiten immer noch Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen auf den Kaffee- und Kakaoplantagen. Unser Konsum und Genuss haben weitreichende Auswirkungen.

Caravela Trocknung Kaffeebohnen

Fairer Handel: die Nische wird größer 

Es geht auch anders und das macht Mut. Der faire Kakao- und Kaffee-Handel ist keine absolute Nische mehr, das belegen die Zahlen. Immerhin 5 Prozent des in Deutschland getrunkenen Kaffees haben ein Fairtrade-Siegel, bei Kakaoprodukten sind es sogar schon 16 Prozent. Viel Luft nach oben gibt es natürlich immer noch. Die Genossenschaft Oikocredit arbeitet mit Hilfe ihrer Partnerunternehmen daran, die Nische zu vergrößern. Mit GUTEM GELD, also Finanzierungen von Oikocredit, werden kleinbäuerliche Landwirtschaftsbetriebe und der Ausbau des fairen Handels unterstützt. Das klingt „weit weg“, aber ein Blick in viele Supermarktregale zeigt, dass es „ganz nah“ ist. Denn die Erzeugnisse der unterstützten Farmer*innen kommen als Importprodukte zu uns nach Deutschland. 

Kakaobohnenernte Norandino in Peru

Wow! 140 Kaffeesorten, 53 Schokoladensorten! 

Sage und schreibe 140 faire Kaffeesorten und 53 faire Schokoladensorten enthält der Oikocredit-Einkaufsratgeber. Der Name des Produzenten und die Bezugsquelle stehen gleich dabei. Wer jetzt denkt, nur in ausgewählten Bioläden fündig zu werden, irrt. Viele allseits bekannte Supermarktketten, Drogerien und Kaffeeröstereien sind dabei. Liebevoll zusammengestellt wurde die praktische 13-seitige Liste von Marion Grossmann, einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin des Förderkreises Oikocredit Norddeutschland. Wir sagen an dieser Stelle "herzlichen Dank, liebe Marion, für die emsige Arbeit und das tolle Ergebnis“.  

Hier Einkaufstipps als PDF herunterladen

Die Frau hinter den Einkaufstipps

Oikocredit ist eine Bewegung, viele Menschen engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich in unserer Genossenschaft. Marion Grossmann ist eine von ihnen. Sie hat Oikocredit 2008 kennengelernt. Etwa genauso lange arbeitet die ehemalige Lehrerin als ehrenamtliche Helferin in zwei Weltläden in Hamburg mit, die sie schon lange als Kundin besuchte. So entstand ihr „Detektivinnen-Dasein“. Seit vielen Jahren recherchiert sie fachkundig und mit hohem Zeitaufwand, hinter welchen fair gehandelten Produkten Oikocredit-Finanzierungen stecken.    

Marion Grossmann

„Besonders schön finde ich, dass ich auf beiden Seiten aktiv sein kann: Ohne Finanzierung kann nichts angebaut oder hergestellt werden, aber ohne Verkauf nützt die ganze Arbeit nichts für den Lebensunterhalt der Kleinbauernfamilien“, sagt Marion Grossmann. Auch ihre Lieblingskaffeesorte verrät sie mir im Interview: „Segelkaffee des Importeurs Café Chavalo, mit Kaffeebohnen der ehemaligen Partnerkooperative Cosatin“. Ihr Schokotipp sind die Sorten von Ethiquable.  

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