Was sind Förderkreise?

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Warum gibt es Förderkreise (FK)?

Die sieben deutschen Förderkreise setzen sich für weltweite Solidarität und soziale Gerechtigkeit ein. Sie leisten entwicklungspolitische Bildungsarbeit und bieten die Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Die schönste Zeit im Jahr: Wenn wir anderen helfen

Die schönste Zeit im Jahr: Wenn wir anderen helfen

Mercy Mbatia09. Dezember 2021

Wie eine Teeplantagenbesitzerin mit ihrer Geschäftsidee und 750 Hühnern eine Grundlage schafft, um das zu tun, was ihr am Herzen liegt: Frauen in ihrer Gemeinschaft stärken

Es spielt keine Rolle, wo auf der Welt wir uns befinden oder welches Fest wir zum Jahresende feiern: Wir alle möchten einen Beitrag leisten, um das Leben von wirtschaftlich benachteiligten Menschen im globalen Süden zu verbessern. Oikocredit sind wir der Meinung, dass alle die Möglichkeit haben sollten, in dieser Jahreszeit und darüber hinaus Behaglichkeit und Freude zu erleben. Das entspricht unserer Vision von einer globalen, gerechten Gesellschaft, in der die Ressourcen nachhaltig verteilt werden und alle Menschen die Wahlmöglichkeiten haben, die sie für ein Leben in Würde brauchen.

Um uns auf die Feiertage einzustimmen und über diese Vision nachzudenken, blicken wir auf Geschichten zurück, die uns als Genossenschaft inspirieren. Eine Geschichte hat uns besonders daran erinnert, worum es in dieser Zeit des Jahres geht: Anderen zu helfen.

Es ist die Geschichte von Mercy Mbatia einer Kundin der kenianischen Oikocredit-Partnerorganisation Unaitas Sacco Society Ltd (Unaitas). „Mercy“ ist Englisch und bedeutet übersetzt „Barmherzigkeit“. Ihre Geschichte verkörpert für uns wahrlich den Geist von Weihnachten.

Ein Vorbild für die Gemeinschaft

Mercy Mbatia hatte es nicht leicht in ihrem Leben. 1971 verstarb ihr Ehemann und ließ sie als Witwe und alleinerziehende Mutter von vier Kindern zurück. Trotz dieser Widrigkeiten ist die heute 76-Jährige für ihre Freundlichkeit und ihr Durchhaltevermögen bekannt. Sie ist eine engagierte Unternehmerin und ein wichtiges Vorbild für ihre Gemeinschaft. Wenn sie nicht mit der Erziehung ihrer vier Kinder beschäftigt war, nutzte Mbatia ihre Zeit, andere Menschen zu unterstützen.

Eine Idee, die Möglichkeiten schafft

Mbatia besitzt eine vier Hektar große Teeplantage. Sie verkauft die Teeblätter an einen großen kenianischen Teehersteller, doch die Einnahmen gehen fast ausschließlich als Lohn an ihre Teepflücker*innen. Ihr Einkommen hing von der jährlichen Teeprämie ab. Diese reichte jedoch nicht immer aus, um über die Runden zu kommen. 

Um nicht allein von den Erträgen der Teeplantage abhängig zu sein, beschloss Mbatia 2015, eine Hühnerfarm aufzubauen. Allein das Startkapital fehlte. Glücklicherweise war Mbatia seit 20 Jahren Mitglied bei der Genossenschaft Unaitas Sacco Society Ltd, die ihr finanzielle Hilfe zusicherte. Um der Unternehmerin beim Aufbau ihrer Hühnerfarm zu helfen, bot Unaitas ihr ein Darlehen von 200.000 KES (rund 1.500€) an. Mit dem Kredit konnte sie einen Hühnerstall um die Ecke ihres Hauses bauen und 750 Küken kaufen.

Investition in die Gemeinschaft

Unaitas hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Leben ihrer Mitglieder zu verbessern, indem die Genossenschaft innovative Finanzlösungen bereitstellt. Die meisten ihrer Kund*innen sind Teebäuerinnen und -bauen, Kleinunternehmer*innen sowie Händler*innen – der Großteil davon Frauen. Denn eine Investition in eine Person, die wie Mbatia zentral in der Gemeinschaft verankert ist und diese anführt, bedeutet eine Investition in die gesamte Gemeinschaft.

Doppelter Gewinn mit den Hühnern

Der Plan ging auf: Inzwischen hat Mbatias 1.500 Hühner, die ihr eine solide Lebensgrundlage bieten. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf der Hühnereier bezahlt sie Lebensmittel und Strom. Die Hühner bescheren ihr zudem einen doppelten Gewinn: Mit den Ausscheidungen der Hühner kann sie ihre Teepflanzen düngen und die Ernte verbessern. Außerdem hat sie neue Mitarbeitende auf der Hühnerfarm und der Teeplantage eingestellt. Gerade mit zunehmendem Alter ist diese Investition wichtig, denn ihr Körper wird allmählich müde.

Ihr zweites Standbein, die Hühnerzucht, gibt Mbatia heute finanzielle Stabilität. So kann sie sich auf das konzentrieren, was sie liebt: Frauen in ihrer Umgebung stärken.

Die Geschichte zeigt uns, dass die Unterstützung und die Stärkung anderer – vor allem derjenigen, die am meisten zu kämpfen haben – zu den wertvollsten Geschenken gehören, die wir machen können.

In Menschen investieren

Mercy Mbatia ist nur einer von vielen wirtschaftlich benachteiligten Menschen, die von Oikocredit-Partnerorganisationen unterstützt werden. Geschichten wir ihre bestärken uns, in unserer Arbeit und in Organisationen wie Unaitas zu investieren, damit mehr Menschen wie Mercy Mbatia erreicht werden.

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