FAIR hilft doch!
Was wäre ein Tag ohne Kaffee? Für 80% der Deutschen ist der tägliche Kaffee ein Muss. Auch bei Oikocredit gehört Kaffee zu den wichtigsten Erzeugnissen, die finanziert werden. Nachhaltigkeit und faire Preise sind Standard.
So kann man in unserem Wirkungsbericht 2019 lesen, dass die Bäuer*innen von Oikocredit-Partnern im Durchschnitt 19% mehr als marktüblich erhalten. Grund dafür sind auch Bio- und Fairtrade Zertifizierungen. Allerdings macht vielen bio-fairen Kaffeepartnern das aktuelle Überangebot an Kaffee auf dem Weltmarkt zu schaffen. Das drückt die Preise.
Nur 20% zu Fairtade-Bedingungen verkauft
Davon ist beispielsweise der guatemaltekische Kaffeebauernverband FEDECOCAGUA betroffen, der in der Vergangenheit auch von Oikocredit finanziert wurde. Dessen Mitglieder produzieren fair gehandelten Kaffee. Allerdings kann die Kaffeegenossenschaft kann nur etwa 20% der Ernte zu Fairtrade-Bedingungen absetzen. Das brachte zwar etwa doppelt so viel (230 US$/100 lb) wie am Weltmarkt, aber für die restlichen 80% der Ernte erzielte FEDECOGAGUA am konventionellen Markt lediglich 94-120 US$/100lb. Aus dem „guten“ und „sehr schlechten“ Preis“ ergibt sich leider ein niedriger Durchschnittspreis, der auch das Überleben im fairen Kaffeeanbau gefährdet.
Nur 5% fairer Kaffee in Deutschland
Klar ist aber: nicht die Preise des Fairen Handels sind das Problem, sondern die Tatsache, dass nicht genug fairer Kaffee gekauft wird. Derzeit macht der Anteil fairen Kaffees in Deutschland lediglich 5% aus. Könnte FEDECOCAGUA 50 % seiner Kaffeeproduktion zu Fairtrade-Bedingungen absetzen, sähe es auch für die Kaffeebauern schon viel besser aus. Und klar ist, dass es ohne den Fairen Handel noch schlechter um die Kaffeebauern stünde. Nur weil der Verband FEDECOCAGUA etwas dazugebe, könnten viele seiner Mitgliedskaffeebauern überhaupt weitermachen.
Mehr faire Produkte kaufen
Daher ist es umso wichtiger, mehr Verbraucher*innen für fair gehandelten Kaffee und fair gehandelte Produkte zu gewinnen. Gerade beim Kaffee beträgt der Preis für fairen Kaffee nur wenige Cent mehr pro Tasse als für konventionellen. Einfacher kann man seine Solidarität mit Menschen im globalen Süden nicht zeigen!
Übrigens: Oikocredit finanziert seit vielen Jahren den Fairen Handel. Wer sehen möchte, welche fair gehandelten Produkte von (ehemaligen) Oikocredit-Partnerorganisationen kommt, wird hier fündig.
Kommentare
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Es ist zum Verzweifeln! Danke, liebe Gerlinde, für diesen guten Beitrag.