Akwaaba – Welcome to Ghana
Im Land der Ashanti-Königreiche und Kakaobohnen sind unsere Kolleg*innen mit der diesjährigen Oikocredit-Studienreise in Westafrika unterwegs. Auf den Spuren nach den Wirkungen sozialer Geldanlagen besuchen sie Kakaoplantagen, Nutzer*innen von Solaranlagen in abgelegenen Regionen sowie Kleinunternehmer*innen.
Der erste Schritt aus dem Flughafengebäude hinaus auf ghanaischen Boden fühlt sich an, als würden wir in Winterkleidung den Badebereich eines Thermalbads betreten. Die feuchte Hitze führt dazu, dass uns innerhalb kürzester Zeit die Klamotten am Leib kleben. Aber was soll’s. Erste Amtshandlung: Geld wechseln und in einem überfüllten Mobilfunkladen SIM-Karten besorgen. Wir als Digital Native (Corinna) bzw. Silver Surfer (Nina) müssen schließlich erreichbar sein und jederzeit bereit, einen Facebook-Post abzusetzen oder einen Blogbeitrag zu veröffentlichen.
Ghana in a nutshell
Die wichtigsten Ghana-Fakten haben wir uns im Flugzeug zu Gemüte geführt. So haben wir uns gemerkt, dass sich Ghana als erstes afrikanisches Land 1957 von der britischen Kolonialherrschaft befreit hat. Außerdem gilt Ghana als afrikanisches Musterland der Demokratie mit freien Wahlen, einem Mehrparteiensystem und reibungslosen Amtsübergängen. Ghana gehört neben der Côte d’Ivoire zu den größten kakaoproduzierenden Ländern Westafrikas und verfügt über die devisenbringenden Ressourcen Gold und Öl.
Auf ins Getümmel
Unseren ersten Ausflug wagen wir – denn wir möchten uns adäquat akklimatisieren – auf den größten lokalen Markt in Akkra: den Makola-Markt. Im bunten Treiben machen wir uns auf die Suche nach Souvenirs und Dingen, die wir vergessen haben mitzubringen. Es ist laut, heiß und wir lassen uns von den knalligen Farben und widersprüchlichen Gerüchen einhüllen.
Nina stattet sich mit dem wichtigsten Utensil für die Studienreise aus: einem Notizbuch
Mit unserem eher gemächlichen Tourist*innenschritt scheinen wir den Passentenfluss aufzuhalten. Immer wieder überholen uns die elegant dahineilenden Marktbeschicker*innen, die riesig aufgetürmte Warenladungen auf ihren Köpfen balancieren.
Eine Ghanaerin auf der Suche nach hungrigen Kund*innen
Hallo Mama Benz
Bunt leuchtende Stoffe locken uns in einen kleinen Laden mitten an einer geschäftigen Straße. Als Nina ihren Fund bei dem Verkäufer bezahlen möchte, gibt dieser das Geld sogleich an eine Dame weiter, die gemütlich im Hintergrund auf einem Stuhl sitzt. „So you are the boss?“ rutscht es Nina heraus und so kommen wir ins Gespräch mit der lebhaften Lady Henrita. „Ich habe viele Jahre in den USA gelebt. Bevor ich zurück nach Ghana kam, erfüllte ich mir meinen größten Traum: einen Mercedes Benz. Ich liebe Mercedes.“ So erstand Henrita bei einem Zwischenstopp in Stuttgart ihre heiß ersehnte E-Klasse und ließ sie nach Ghana verschiffen. In der Gegend hat sie als sogenannte „Mama Benz“ ein hohes Ansehen bei den Marktfrauen, die ihre Tageseinkünfte bei ihr zur sicheren Verwahrung abgeben.
Starke Frauen braucht die Welt: Corinna, "Mama Benz" und Nina (v.l.n.r.)
Der Makola-Markt gilt als ein Muss zur Initiation in dieses Land. Wir sind gewappnet für diese Studienreise.
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