Gutes Geld trifft ... Kaiser Vespasian
Aus Urin Geld machen - mit einer Latrinensteuer gelang es dem römischen Kaiser Vespasian, das Reich politisch und finanziell zu stabilisieren. Was er wohl als "Gutes Geld" bezeichnet hätte? Wir haben die Kuratorin der Sonderausstellung "Die Bibel und das liebe Geld" im Stuttgarter bibliorama danach gefragt.
"Ich denke, Geld an sich war für Vespasian Mittel zum Zweck. Die Toilettensteuer spülte Geld in die öffentlichen Kassen, das war gut für ihn und das römische Reich - daher sicher Gutes Geld für ihn", so Karina Beck, die Ausstellungsverantwortliche im bibliorama.
Von Vespasian stammt vermutlich auch der Spruch "Geld stinkt nicht - pecunia non olet". Die Geschichte sagt, Vespasian habe seinem Sohn Titus, der sich über die Latrinensteuer beschwerte, eine Münze hingehalten, die aus dieser Steuer stammte. Titus musste eingestehen, dass sie nicht stank, woraufhin Vespasian ihm entgegenhielt: „Und dennoch stammt sie aus Urin".
Übrigens: Münzen erzählen immer auch Geschichten. So sollten die Münzen, die das Konterfei des Kaisers Vespasian trugen, seinen Machtanspruch stützen. Gleichzeitig waren sie eine Art Propagandamittel, die bis in die entlegensten Provinzen gelangten.
Wer mehr über biblische "Geldgeschichten" und antike Münzen erfahren will: die Sonderausstellung geht noch bis zum 8. April 2018! Sehr empfehlenswert!
Kommentare
-
Vielen Dank für die gelungene Kooperation und den sehr lehrreichen und unterhaltsamen Abend!