Unterwegs in Ecuador: Wo Tomaten auf Bäumen wachsen
Oh wie schön ist Ecuador! Draußen grünt und blüht es und immer wieder erhasche ich einen Blick auf den schneebedeckten Vulkan Cayambe. Wir sind auf dem Weg zum Oikocredit-Partner Santa Anita, einer Spar- und Kreditgenossenschaft in den nördlichen Anden. Mit unserem Kleinbus geht die Fahrt in 2.500m Höhe über Pflasterstein- und Lehmstraßen und wir dabei werden wir ordentlich durchgeschüttelt.
Die Genossenschaft Santa Anita mit Sitz in Cotacachi hat etwa 9.000 Mitglieder. Sie hat sich darauf spezialisiert, Bewohnerinnen und Bewohner in den ländlichen Gegenden mit Sparkonten und Krediten zu versorgen.
Aurelio Cabascango (33) ist einer davon. Seit er eine eigene Familie hat, ist auch die Verantwortung größer, ein ausreichendes und regelmäßiges Einkommen zu haben. Also hat er Land erworben. Auf mehreren Hektar baut er nun Bohnen und Baumtomaten. Großhändler kaufen ihm die Ernte ab.
Mit einer Kreditlinie von 5.000 Dollar hat er Bio-Dünger für seine Felder gekauft. Da Baumtomaten erst im zweiten Jahr Ertrag bringen, ist es für ihn besonders wichtig, dass die Rückzahlung erst nach dem Verkauf der Ernte beginnt. Diese Flexibilität bei der Tilgung würde ihm keine Bank bieten. Mal ganz abgesehen davon, dass die anderen Anbieter nur in Städten tätig sind.
Die Ernte ist gut ausgefallen. Darüber ist Aurelio sehr froh. Dass auch wir mit der Geldanlage bei Oikocredit einen Mini-Betrag dazu geleistet haben, erfüllt uns mit Freude. Und es ist auch sehr schön zu spüren, dass die Arbeit von Santa Anita weit über das Finanzielle hinaus wirkt: die Genossenschaft stärkt die Gemeinschaft und hilft, das "Buen Vivir", das gute Leben für alle, umzusetzen.