Indien: Es werde Licht
Heute sind wir in und um Hyderabad unterwegs, um den Oikocredit-Partner Thrive Solar und seine Kundinnen und Kunden zu besuchen. Klingt nach einem kurzen Ausflug, aber es werden dann doch sieben Stunden im Auto.
Zunächst geht es raus auf's Land – wir fahren durch eine Landschaft mit bizarren Felsformationen. Auf zuletzt sehr holprigen Straßen erreichen wir das Dorf Puttapaka, wo wir vier Weberfamilien besuchen. Sie alle haben ihre Webstühle mit kleinen Solarlampen ausgestattet. Das Dorf ist zwar ans Stromnetz angeschlossen, aber Stromausfälle sind ein tagtägliches Phänomen.
Die Lampen und die dazugehörigen Batterien und Solarmodule kommen von Thrive Solar. Die Oikocredit-Partnerorganisation hat den Weberfamilien die Solarsysteme zu einem reduzierten Preis (25 Prozent) verkauft. Den Restbetrag steuern Spenden bei, u.a. von Unternehmen, die hier zwei Prozent ihrer Gewinne in soziale Aktivitäten investieren müssen.
Selbst an einem hellen Tag wie heute können wir erkennen, dass die Solarlampen die Webstühle gut beleuchten. „Wir brauchen gutes Licht beim Weben“, erklärt uns Gajam Nadagiri, der mit seiner Frau und Schwägerin in seinem Haus Seidenstoffe mit komplizierten Mustern webt. „Wir müssen genau sehen können, damit wir keine Fehler machen.“
Für das Färben und Weben eines Stoffes, aus dem vier Saris gemacht werden können, braucht der kleine Betrieb sechs Wochen. Wir sind schwer beeindruckt und schätzen nun unsere Schals, die wir zu Beginn der Reise von unseren indischen Kolleginnen und Kollegen bekommen haben, noch viel mehr. Sie wurden auch von den Weberfamilien in Puttapaka hergestellt.
Über die Dörfer geht es wieder zurück in Richtung Hyderabad, wo wir die Fabrik von Thrive Solar besichtigen dürfen.