Was sind Förderkreise?

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Warum gibt es Förderkreise (FK)?

Die sieben deutschen Förderkreise setzen sich für weltweite Solidarität und soziale Gerechtigkeit ein. Sie leisten entwicklungspolitische Bildungsarbeit und bieten die Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Erdnussanbau verbessert Lebenssituation der Landbevölkerung

Erdnussanbau verbessert Lebenssituation der Landbevölkerung

03. November 2016

Athanas Matheka ist Gründer und CEO von Greenforest Foods Limited, einem kenianischen Erzeuger von Honig und Nüssen. Das Unternehmen baut Erdnüsse an, um die Lebenssituation von Familien in den ländlichen Gebieten Kenias zu verbessern und Konflikte um Ressourcen zu verringern.

Athanas Matheka gründete Greenforest im Jahr 2001 mit einem Startkapital von 150.000 kenianischen Schilling (umgerechnet rund 1.300 Euro), das er selbst aufgebracht hatte. Mittlerweile beliefert das Unternehmen 35 Prozent des kenianischen Marktes mit Flaschenhonig, der in Supermärkten und Tankstellen verkauft wird.           

Erdnüsse bieten nach Ansicht Mathekas sogar ein noch größeres Potenzial als Honig: „Der Erdnussmarkt setzt pro Jahr rund 3,2 Milliarden Kenia-Schilling um. Doch die in Kenia verkauften Erdnüsse kommen überwiegend aus dem Ausland. Daher können wir uns auf den heimischen Markt konzentrieren, anstatt mühsam nach ausländischen Abnehmern, wie beispielsweise in Europa, zu suchen. Erdnüsse gedeihen sehr gut in Gegenden mit wenig Regen, wie es in Kenia überwiegend der Fall ist. Gleichzeitig erfordern Erdnüsse keine intensive Bewirtschaftung. Insofern ist dies die ideale Anbaupflanze. Die meisten unserer Konkurrenten kaufen von uns. Wir haben so viele Bestellungen, dass wir gar nicht mehr alle beliefern können“, so der Unternehmer. 

Zwar ist die Nachfrage nach Erdnüssen hoch, doch fehlt es vielen Landwirtinnen und Landwirten an der notwendigen Erfahrung im Erdnussanbau. Dies kann dazu führen, dass umweltschädigende Anbaumethoden eingesetzt werden.

„Viele Bauern setzen Chemikalien ein und roden ganze Landstriche, weil sie nicht wissen, wie man Erdnüsse effizient anbaut“, sagt Matheka. „Ich glaube, dass wir bessere Technologien und das richtige Saatgut einführen können. Wenn wir spezielle Werkzeuge einsetzen, können wir die Emissionen senken. Dann verbessert sich das Land und schließlich auch der Ertrag.“

Erdnüsse haben mehr Marktpotenzial als Zucker

Viele Landwirtinnen und Landwirte in der Region bauen seit vielen Jahren Zucker an. Doch Zuckerrohr liefert häufig nicht ausreichend Erträge, daher haben viele Betriebe auf den Erdnussanbau umgestellt. Durch Zusammenarbeit mit Agrarorganisationen wie dem International Crops Research Institute for the Semi-Arid Tropics setzt Matheka ein Programm um, das die Bäuerinnen und Bauern im Great Rift Valley bei der Verbesserung ihrer Ernten unterstützen soll.

Arbeitskraft ist teuer. Daher hat Matheka einen südkoreanischen Hersteller beauftragtt, ein spezielles Werkzeug zu liefern, das auf kleinen Parzellen und abschüssigen Grundstücken mit bis zu 50 verschiedenen Funktionen einsetzbar ist. Greenforest führt die vielfältigen Funktionen des Werkzeugs vor, um Erdnussbauern von seinen Vorzügen zu überzeugen. Das Gerät kostet rund 3.000 US-Dollar, eine Menge Geld für Kleinbetriebe.

„Viele Prozesse werden zwar maschinell durchgeführt – auch in unserem Werk –, aber das bedeutet nicht, dass Arbeitsplätze verloren gehen“, betont Matheka. Das Greenforest-Werk in Nairobi schält maschinell so viele Erdnüsse, wie 62 Farmer an einem ganzen Tag schaffen würden. Im Ergebnis haben die Bäuerinnen und Bauern daher mehr Zeit, sich um den Anbau zu kümmern.

Zwar können Arbeiten wie das Schälen der Nüsse sowie Pflügen und Pflanzen von Maschinen übernommen werden, um die Ernteerträge zu steigen. Es muss jedoch immer noch per Hand geerntet werden. Matheka ist der Meinung, dass das der Qualität zugutekommt.

„Weil wir die Kapazitäten ausbauen, werden neue Arbeitsplätze geschaffen, vor allem in ländlichen Gegenden“, so Matheka. „Schauen Sie sich zum Beispiel diese Erdnuss hier an: Sie ist nicht mehr intakt, weil sie maschinell geerntet wurde. Es ist besser, Erdnüsse mit der Hand zu pflücken. Wenn wir große Ernten haben, werden wir viele Arbeitskräfte zum Pflücken brauchen.“

Positiver Beitrag für kenianische Wirtschaft

Greenforest hat mittlerweile 3.000 Erdnussbäuerinnen und -bauern unter Vertrag. Diese erzielen jetzt drei- bis viermal so hohe Gewinne wie zuvor. Ein Sack Erdnüsse mit jeweils 38 Kilo ungeschälten Nüssen kostete früher nur 950 Kenia-Schilling, das sind acht Euro. Heute liegt der Preis pro Sack bei 2.450 Schilling, umgerechnet 22 Euro.

Oikocredit wird Greenforest bei seiner weiteren Expansion und seinem positiven Beitrag zur Wirtschaft Kenias unterstützen.

„Als Oikocredit noch nicht unser Partner war, hatten wir viele Schwierigkeiten. Es gab kaum Kreditgeber, die bereit waren, uns als kleinem bis mittlerem Landwirtschaftsunternehmen Darlehen zu gewähren. Insofern waren wir sehr froh, dass Oikocredit Verständnis für unsere Lage hatte und unser Potenzial erkannte“, berichtet Matheka.

Lesen Sie hier mehr zu Greenforest und dazu, wie Oikocredit das Familienunternehmen unterstützt.

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